Kärnten liegt im Schnittpunkt mehrerer Florengebiete. Zu den arktisch- alpinen und mitteleuropäischen Formen kommen noch eine Reihe illyrischer, submediterraner und pannonischer Elemente , was Kärntens Flora so überaus reich macht.
Der Alpengarten liegt in 1500 m Seehöhe an der Grenze von montaner und subalpiner Vegetationsstufe. Mehr als 800 Pflanzenarten wurden entsprechend ihrer ökologischen Zugehörigkeit in 25 Pflanzenquartieren auf einer Fläche von mehr als 10.000 m2 untergebracht. Im Unterschied zu ähnlichen Anlagen ist der Alpengarten Villacher Alpe ein Naturgarten, in dem schon rund ein Drittel der Pflanzen am ursprünglichen Standort vorhanden waren. Die weiteren Arten wurden in den Garten verpflanzt und werden heute laufend ergänzt, wobei überwiegend Jungpflanzen aus eigener Aufzucht Verwendung finden.
Auf Grund der Lage des Alpengartens findet man vornehmlich montane und alpine Florenelemente der Kalkflora der Südalpen. Alpine Rasen und Zwergstrauchheiden sowie Kalkschuttgesellschaften werden nach Möglichkeit dargestellt. Es ist aber auch die Silikatflora mit zahlreichen Arten vertreten, wobei einige eiszeitliche Silikatblöcke am sogenannten Zirbenbühel und künstlich herbeigeschafftes silikatisches Material als Substrat über dem Kalkuntergrund dies ermöglichen. Mehrere Hochstaudenfluren, ein Ausschnitt aus einem kräuterreichen Rotbuchenwald und eine alpine Lägerflur ergänzen die Vielfalt des Alpengartens. Um einige subalpine Wasserpflanzen und Sumpfpflanzen zeigen zu können, wurden künstlich ein kleiner Teich sowie eine Nasswiese angelegt. Zum Erkennen der Pflanzen sind im Garten Schilder aufgestellt, die neben dem deutschen Namen und der Pflanzenfamilie auch die wissenschaftliche Bezeichnung in lateinischer Sprache anführen.
Um die gesamte Palette der Alpenblumen im Villacher Alpengarten sehen zu können, müsste der interessierte Besucher im Juni die Frühblüher, Ende Juni bis Juli die Hauptblüte und im August die Hochstaudenblüte mit vielen Spätblühern besichtigen. Die Beschreibung des Gartens im Detail kann dem Alpengartenführer entnommen werden, Abweichungen der Artenzusammensetzung seit Drucklegung treten klima- und standortbedingt auf.